Leipziger Wohnprojektetage

Schon zum neunten Mal haben im letzten November die Leipziger Wohnprojekttage stattgefunden. Themenschwerpunkt waren diesmal Neubauprojekte. Eigentlich hatte das Netzwerk Leipziger Freiheit ins UT Connewitz geladen, doch vor Ort waren dann doch nur die Referent*innen aus Architekturbüros, von Genossenschaften und Hausprojekten. Dabei konnten sich die digital zugeschalteten Gäste unter anderem auch ein Bild vom langen Weg der Klinge 10 machen: vom Konzeptvergabeverfahren vor drei Jahren bis zum nahezu fertigen Bauantrag heute. Wer’s verpasst hat, kann hier nachschauen und -hören:

Auf dem Podium…..
…und in der Chat-Lounge

Am zweiten Tag gab es dann noch einen “virtuellen Projektrundgang”, bei dem interessierte Menschen mit uns ins Gespräch kommen konnten.

Endspurt zum Bauantrag – auch bei den Direktkrediten!

Aktueller Entwurf Klinge10 (Stand 12/2020)

Die Klinge 10 geht mit ganz großen Schritten auf den Bauantrag zu: Die Grundrisse stehen, der Finanzierungsplan wurde aktualisiert und das Grundstück ist neu vermessen. Auch die Bauplaner*innen sind engagiert. Sie überprüfen zur Zeit die Statik des Gebäudes, entwickeln das Brandschutzkonzept und rechnen die effiziente Energie- und Wärmeversorgung durch.

Was noch fehlt, sind weitere Direktkredite. Mehr als drei Viertel der benötigten Summe haben wir schon zusammen – vielen Dank an alle, die uns schon jetzt mit einer kleineren oder größeren Summe supporten! Doch damit wir in die Verhandlungen mit den Banken einsteigen und den Bauantrag stellen können, brauchen wir auf den letzten Metern noch etwas Unterstützung. Wenn ihr Geld auf der hohen Kante habt, das ihr bei einem sozial-ökologischen Projekt sinnvoll anlegen möchtet, nehmt mit uns Kontakt auf. Wir beantworten gerne alle Fragen. Zinsen gibt es übrigens auch – mehr dazu auf unserer Infoseite zu Direktkrediten.

Helft dabei mit, den Zuständen auf dem Leipziger Wohnungsmarkt etwas entgegen zu setzen. Die Mieten gehen durch die Decke. Altbauten sind praktisch nicht mehr zu vernünftigen Preisen zu bekommen. Sozialer und bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. Die Klinge10 geht daher einen neuen Weg, um langfristig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Mitgliedschaft im Mietshäuser Syndikat garantiert, dass das Haus nicht privatisiert werden kann. Somit schaffen wir Wohnraum, der dauerhaft der Immobilienspekulation entzogen bleibt.

2017 haben wir im Zuge eines Konzeptvergabeverfahrens den Zuschlag für ein Grundstück im Stadtteil Plagwitz erhalten. Das Grundstück haben wir per Erbpacht übereignet bekommen und wollen nun Anfang kommenden Jahres mit dem Bau des Hauses beginnen.

Klinge10 jetzt offizielles Projekt im Mietshäuser Syndikat

Die Mitgliederversammlung des Mietshäuser Syndikats hat am 5. September 2020 in Leipzig das Konzept der Klinge10 auf Herz und Nieren geprüft, mit uns diskutiert und schließlich beschlossen, sich an unserem Hausprojekt zu beteiligen. Nun sind wir offiziell als MHS-Projekt aufgenommen und werden wie vorgesehen einen Geschäftsanteil an das Syndikat abtreten. Wir freuen uns sehr! Damit sind wir wieder einen großen Schritt weiter – sowohl was die Finanzierung als auch die Organisationsstruktur betrifft. Denn der Beteiligungsbeschluss ist eine weitere Voraussetzung erfüllt, um bald den Bauantrag stellen zu können.

Die Mitgliederversammlung im Conne Island war zudem eine Premiere für das Mietshäuser Syndikat. Wegen der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung als Präsenz-Online-Hybrid statt. Ein Teil der Mitglieder war vor Ort in Leipzig, ein anderer Teil mittels Videokonferenz zugeschaltet – ein Experiment, das alles in allem gut geklappt hat. Auch wenn wir alle hoffen, auf der nächsten MHS-Mitgliederversammlung wieder persönlich und in großer Runde zusammenkommen zu können, das Syndikat ist gerüstet, falls die Pandemie uns noch länger begleitet.

Übrigens: Ihr könnt die Klinge 10 immer noch mit Direktkrediten unterstützen. Je mehr Geld von Freund*innen kommt, desto weniger abhängig sind wir von Banken!

Solidarität in Zeiten von Corona – und danach!

Wir sind derzeit umgeben von Aufrufen zum solidarischen Miteinander. Sei es im Kleinen in Bezug auf Nachbarschaftshilfen oder im Großen in Bezug auf Vergemeinschaftung von Schulden. Vielen Menschen ist die Coronakrise Anlass, Gesellschaft und insbesondere Wirtschaft neu zu denken. Wir finden: zu Recht!

Uns ist der Wert solidarischer Strukturen nicht erst seit März dieses Jahres bekannt. Seit Beginn unseres Neubauprojekts begleitet uns die Frage, wie wir eine Hausgemeinschaft erschaffen, die Solidarität (vor-)lebt. Das konsequente Ausloten und Verhandeln dieser Frage ist unsere gemeinsame Richtschnur und zentrales Element unseres Selbstverständnis:

„Wir wollen gemeinschaftlich und solidarisch zusammen wohnen und leben. Nicht neben- oder gegeneinander, sondern miteinander. Solidarität soll unsere Antwort auf Vereinzelung, Konkurrenz, Unterdrückung und Diskriminierung sein.
Konzepte und Verhaltensweisen, die im Mainstream der Gesellschaft als gegeben angenommen werden, sind für uns nicht selbstverständlich, sondern hinterfragbar. Das Hausprojekt soll den Raum schaffen, alternative Wege des Zusammenlebens zu erforschen und unsere geeigneten Umgangsweisen mit den Bedürfnissen der Bewohner*innen der Klingenstraße 10 zu finden.“

Damit wir umsetzen können, was wir uns vorstellen, danken wir allen, die uns auf dem Weg dahin bereits Direktkredite gegeben haben.

Doch wir brauchen auch weiterhin Unterstützung! Für den Bau der Klinge10 benötigen wir knapp 320.000 Euro für den Eigenanteil bei der Bank. Unterstützen kannst du uns, indem du uns einen Direktkredit (ab 500 Euro) zur Verfügung stellst.

Lasst uns gemeinsam die Zukunft vorwegnehmen – sozial, solidarisch, nachhaltig – damit Solidarität nicht nur zu Zeiten von Corona gelebt wird!

Bleibt gesund!
Eure Klinge10

Leipziger Aufruf zum Housing Action Day am 28.03.2020

*Leipziger Aufruf zum Housing Action Day am 28.03.2020*

von Leipzig für Alle: Aktionsbündnis Wohnen

Unsere Wohnungen werden teuer saniert oder modernisiert und wir erhalten Mieterhöhungen. Meist zahlen wir jedoch ohne ersichtlichen Grund immer mehr von unserem Einkommen für die Miete. Mit Kündigungen und Eigenbedarfsklagen werden wir aus unseren Wohnungen gedrängt. Anstatt dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum entstehen in unseren Städten Büros, Hotels und Luxus-Apartments. Wir werden aus unseren Wohnungen aus unseren Vierteln gerissen, einige von uns gewaltsam zwangsgeräumt und auf die Straße gesetzt. Die Wohnungslosen unter uns sind gezwungen unter unwürdigen Bedingungen zu leben.

*Wir widersetzen uns dem Profithandel mit unseren Mieten! Solidarisch vereint stoppen wir den Ausverkauf unserer Städte!*

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Klinge10 bei der Mitgliederversammlung des Mietshäuser Syndikats in Berlin

Am Samstag, den 18. Januar, machten sich drei Menschen der Klinge10 in den frühen Morgenstunden zur Mitgliederversammlung des Mietshäuser Syndikats auf, welche diesmal in Berlin in der Freien Waldorfschule in Kreuzberg stattfand. Neben vielen bereits bekannten Menschen und Projekten, die wir dort trafen, konnten auch viele weitere Kontakte geknüpft werden, um unsere Idee des ersten MHS-Neubaus in Leipzig weiter publik zu machen.

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Flohmarkt am 30.11. auf der Klinge10 – Kommt vorbei, macht mit…

Verbimmeln, Quatschen, Geld los werden

Liebe Leute!

Wir laden am Samstag, den 30.11., 14 bis 17 Uhr zu Flohmarkt, Feuer und Punsch auf unser (noch) leeres Grundstück Ecke Klingenstraße/Markranstädter Straße in Plagwitz ein. Falls ihr selbst Seite an Seite mit uns alte Besitztümer aktiv los werden wollt, die zu schöń und/oder praktisch zum Wegwerfen sind, mailt uns euren Namen, Kontaktdaten und Verkaufsmenge bis zum 28.11.2019.
Es wird an diesem Tag auch einen Info-Stand geben, an dem wir über unser Neubauprojekt informieren. Eine gute Gelegenheit also, vorbei zu kommen und mit uns zu reden, falls du die Klinge10 mit einem Direktkredit unterstützen willst. Kommt selbst und bringt Freund*innen und Familie mit.
Wir warten mit dampfenden Getränken auf Euch!
Eure Klinge10

Kennenlerntreffen auf der Klinge10

„Unser Haus ist noch nicht voll! 200 m² gilt es noch zu vergeben.“

Diese Erkenntnis führte dazu, dass wir im August einen erneuten Aufruf nach Mitstreiter*innen veröffentlichten. Die Resonanz war bewegend! Menschen aus total unterschiedlichen Kontexten suchten das noch (!) brach liegende Grundstück auf, um mit Blick auf Grundrisse und 3D-Entwurf des Hauses mit uns ins Gespräch zu kommen.

Auch wenn noch ungewiss ist, ob und mit wem weitere Wege beschritten werden, war es für uns ein wichtiger, erfüllender Tag mit so vielen Menschen…