Wir haben der WELT ein Interview zum Themenkomplex gemeinschaftliches Bauen mit dem Mietshäusersyndikat gegeben.
Der Artikel ist jetzt bei der WELT zu lesen (leider hinter einer Bezahlschranke).
Ein Neubauprojekt mit dem Mietshäuser Syndikat in Leipzig
Wir haben der WELT ein Interview zum Themenkomplex gemeinschaftliches Bauen mit dem Mietshäusersyndikat gegeben.
Der Artikel ist jetzt bei der WELT zu lesen (leider hinter einer Bezahlschranke).
Bei Deutschlandfunk Kultur gab es Anfang Januar einen Beitrag von Ronny Arnold und Andre Hatting über die Klinge10: „Ein Gemeinschaftliches Bauprojekt im Leipziger Westen – Klinge 10„
Einen etwas kürzere Version unserer Begegnung mit Ronny Arnold ist auch bei MDR Aktuell gesendet worden: „Leipzig vergibt Baugrundstücke an Wohnprojekte„
Und beim MDR ist ein Artikel über Gemeinschaftliche Wohnprojekte in Leipzig erschienen in dem Menschen aus der Klinge10 ausführlich zu Wort kommen: „Gemeinschaftliche Wohnprojekte: Wenn viele miteinander bauen„
luhze: Dem freien Wohnungsmarkt entzogen
Quelle: https://www.luhze.de/2022/01/04/dem-freien-wohnungsmarkt-entzogen/
Wir können es selber noch nicht so ganz fassen… Es geht tatsächlich los! Im Februar diesen Jahres haben wir den Bauantrag eingereicht, im August kam dann endlich die Rückmeldung, dass wir bauen dürfen. In der Zwischenzeit haben sich die Baupreise so stark verändert, dass die Angebote, die wir von den Baufirmen erhalten hatten, neu geschrieben werden mussten. Auch das ganze Drumherum, wie zum Beispiel das Versichern, Versorgen und Vermessen, hielt uns gut auf Trab. Und so vergingen wieder Wochen und Monate. Doch nun rollen die Bagger und wir freuen uns mega! Und ganz nach dem Motto „Feste feiern wie sie fallen“, gab‘s am vergangenen Sonntag den Spatenstich auf dem Grundstück mit vielen der Menschen, die zukünftig in der Klinge10 wohnen oder im Praxiskollektiv dort arbeiten werden.
Wir werden mehr! Die Gruppe Klinge10
Dass wir schon immer eine kinderreiche Gruppe waren, könnte bekannt sein. Dass wir seit Kurzem Zuwachs von zwei neuen kleinen Menschen haben, wissen vielleicht noch nicht so viele. So sind wir mittlerweile 27 Menschen, davon 12 Erwachsene und 15 Kinder – und damit noch immer nicht voll besetzt. Unserem Aufruf folgend stehen wir derzeit mit einigen Interessierten im Austausch, um die letzten freien Quadratmeter zu belegen. Und hoffentlich geht‘s dann zum nächsten Workshop-Wochenende in Vollbesetzung mit allen zukünftigen Mitbewohner*innen!
Das liebe Geld… Finanzierung der Klinge10
Unsere Finanzierung steht! Dank der vielen tollen Direktkredite-Geber*innen haben wir den Eigenanteil zusammen und konnten Anfang des Jahres die ersten Angebote von unterschiedlichen Banken einholen. Nach vielen Gesprächen und Verhandlungen haben wir uns im August für die GLS-Bank entschieden. Durch die niedrigen Zinsen von 1,1 % und einem KfW-Zuschuss von voraussichtlich 360.000 € können wir hoffentlich trotz der gestiegenen Baupreise unser Ziel umsetzen, die Mieten niedrig zu halten. Da auf unseren Bankkredit eine Tilgung von 2,8 % anfällt, helfen uns Direktkredite finanziell flexibel zu bleiben. Wir freuen uns daher weiterhin über Unterstützung in dieser Form. Falls ihr also Geld übrig habt und uns geben wollt, meldet euch bei uns!
Die Klinge10 unterstützt den Leipziger Aufruf zum Housing Action Day am 27.03.2021:
In Zeiten der Coronapandemie sollen wir zwischen Home Office und Home Schooling zu Hause verweilen. Doch das ist nicht für alle Menschen so einfach. Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder steigt rasant. Geflüchtete und Gefangene werden sozial isoliert. Wohnungslose spüren aufgrund von Hygienemaßnahmen die Repression auf den Straßen. Und während Konzerne mit Milliarden subventioniert werden, wird Kleingewerbetreibenden, Soloselbständigen und Kunstschaffenden die Existenzgrundlage entzogen. Soziale Räume wie Gaststätten, Kinos und Konzertsäle bleiben dauerhaft geschlossen.
„Leipziger Aufruf zum Housing Action Day 2021“ weiterlesenSchon zum neunten Mal haben im letzten November die Leipziger Wohnprojekttage stattgefunden. Themenschwerpunkt waren diesmal Neubauprojekte. Eigentlich hatte das Netzwerk Leipziger Freiheit ins UT Connewitz geladen, doch vor Ort waren dann doch nur die Referent*innen aus Architekturbüros, von Genossenschaften und Hausprojekten. Dabei konnten sich die digital zugeschalteten Gäste unter anderem auch ein Bild vom langen Weg der Klinge 10 machen: vom Konzeptvergabeverfahren vor drei Jahren bis zum nahezu fertigen Bauantrag heute. Wer’s verpasst hat, kann hier nachschauen und -hören:
Am zweiten Tag gab es dann noch einen „virtuellen Projektrundgang“, bei dem interessierte Menschen mit uns ins Gespräch kommen konnten.
Die Klinge 10 geht mit ganz großen Schritten auf den Bauantrag zu: Die Grundrisse stehen, der Finanzierungsplan wurde aktualisiert und das Grundstück ist neu vermessen. Auch die Bauplaner*innen sind engagiert. Sie überprüfen zur Zeit die Statik des Gebäudes, entwickeln das Brandschutzkonzept und rechnen die effiziente Energie- und Wärmeversorgung durch.
Was noch fehlt, sind weitere Direktkredite. Mehr als drei Viertel der benötigten Summe haben wir schon zusammen – vielen Dank an alle, die uns schon jetzt mit einer kleineren oder größeren Summe supporten! Doch damit wir in die Verhandlungen mit den Banken einsteigen und den Bauantrag stellen können, brauchen wir auf den letzten Metern noch etwas Unterstützung. Wenn ihr Geld auf der hohen Kante habt, das ihr bei einem sozial-ökologischen Projekt sinnvoll anlegen möchtet, nehmt mit uns Kontakt auf. Wir beantworten gerne alle Fragen. Zinsen gibt es übrigens auch – mehr dazu auf unserer Infoseite zu Direktkrediten.
Helft dabei mit, den Zuständen auf dem Leipziger Wohnungsmarkt etwas entgegen zu setzen. Die Mieten gehen durch die Decke. Altbauten sind praktisch nicht mehr zu vernünftigen Preisen zu bekommen. Sozialer und bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. Die Klinge10 geht daher einen neuen Weg, um langfristig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Mitgliedschaft im Mietshäuser Syndikat garantiert, dass das Haus nicht privatisiert werden kann. Somit schaffen wir Wohnraum, der dauerhaft der Immobilienspekulation entzogen bleibt.
2017 haben wir im Zuge eines Konzeptvergabeverfahrens den Zuschlag für ein Grundstück im Stadtteil Plagwitz erhalten. Das Grundstück haben wir per Erbpacht übereignet bekommen und wollen nun Anfang kommenden Jahres mit dem Bau des Hauses beginnen.
Die Mitgliederversammlung des Mietshäuser Syndikats hat am 5. September 2020 in Leipzig das Konzept der Klinge10 auf Herz und Nieren geprüft, mit uns diskutiert und schließlich beschlossen, sich an unserem Hausprojekt zu beteiligen. Nun sind wir offiziell als MHS-Projekt aufgenommen und werden wie vorgesehen einen Geschäftsanteil an das Syndikat abtreten. Wir freuen uns sehr! Damit sind wir wieder einen großen Schritt weiter – sowohl was die Finanzierung als auch die Organisationsstruktur betrifft. Denn der Beteiligungsbeschluss ist eine weitere Voraussetzung erfüllt, um bald den Bauantrag stellen zu können.
Die Mitgliederversammlung im Conne Island war zudem eine Premiere für das Mietshäuser Syndikat. Wegen der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung als Präsenz-Online-Hybrid statt. Ein Teil der Mitglieder war vor Ort in Leipzig, ein anderer Teil mittels Videokonferenz zugeschaltet – ein Experiment, das alles in allem gut geklappt hat. Auch wenn wir alle hoffen, auf der nächsten MHS-Mitgliederversammlung wieder persönlich und in großer Runde zusammenkommen zu können, das Syndikat ist gerüstet, falls die Pandemie uns noch länger begleitet.
Übrigens: Ihr könnt die Klinge 10 immer noch mit Direktkrediten unterstützen. Je mehr Geld von Freund*innen kommt, desto weniger abhängig sind wir von Banken!
Wir sind derzeit umgeben von Aufrufen zum solidarischen Miteinander. Sei es im Kleinen in Bezug auf Nachbarschaftshilfen oder im Großen in Bezug auf Vergemeinschaftung von Schulden. Vielen Menschen ist die Coronakrise Anlass, Gesellschaft und insbesondere Wirtschaft neu zu denken. Wir finden: zu Recht!
Uns ist der Wert solidarischer Strukturen nicht erst seit März dieses Jahres bekannt. Seit Beginn unseres Neubauprojekts begleitet uns die Frage, wie wir eine Hausgemeinschaft erschaffen, die Solidarität (vor-)lebt. Das konsequente Ausloten und Verhandeln dieser Frage ist unsere gemeinsame Richtschnur und zentrales Element unseres Selbstverständnis:
„Wir wollen gemeinschaftlich und solidarisch zusammen wohnen und leben. Nicht neben- oder gegeneinander, sondern miteinander. Solidarität soll unsere Antwort auf Vereinzelung, Konkurrenz, Unterdrückung und Diskriminierung sein.
Konzepte und Verhaltensweisen, die im Mainstream der Gesellschaft als gegeben angenommen werden, sind für uns nicht selbstverständlich, sondern hinterfragbar. Das Hausprojekt soll den Raum schaffen, alternative Wege des Zusammenlebens zu erforschen und unsere geeigneten Umgangsweisen mit den Bedürfnissen der Bewohner*innen der Klingenstraße 10 zu finden.“
Damit wir umsetzen können, was wir uns vorstellen, danken wir allen, die uns auf dem Weg dahin bereits Direktkredite gegeben haben.
Doch wir brauchen auch weiterhin Unterstützung! Für den Bau der Klinge10 benötigen wir knapp 320.000 Euro für den Eigenanteil bei der Bank. Unterstützen kannst du uns, indem du uns einen Direktkredit (ab 500 Euro) zur Verfügung stellst.
Lasst uns gemeinsam die Zukunft vorwegnehmen – sozial, solidarisch, nachhaltig – damit Solidarität nicht nur zu Zeiten von Corona gelebt wird!
Bleibt gesund!
Eure Klinge10