An(ge)kommen in 2024

Was für eine Zeit! 🙂

Es sind ein paar Wolken über Leipzig gezogen, seit das letzte Mal etwas zu lesen war an dieser Stelle. Das hatte vor allem mit der Baustelle und vielen, nicht endenden Aufgaben und Arbeiten zu tun, die wir vor unserem Einzug erledigt haben wollten. Tut uns leid, dass wir es nicht auch noch geschafft haben, hier für etwas mehr Infos und Transparenz zu sorgen.

Nun sind aber viele wichtige Schritte abgeschlossen: Seit einiger Zeit dürfen wir sagen, dass unser Hausprojekt, die Klinge10, bewohnt ist. Yeah! Auch die Praxisräume des Kollektivs im Erdgeschoss konnten nun zum Anfang Januar 2024 endlich eröffnen und wir sind alle unendlich glücklich, dass dies der Stand der Dinge ist.

Wir sind jetzt dabei, die vielen kleinen und großen Dinge des Alltags in so einem Projekt zu entdecken: Kaufen wir für alle zusammen ein? Wer putzt das Klo? Brauchen wir dafür einen festen Putzplan? Und wann machen wir denn (endlich!) die Dachterrasse fertig? Das ist auf der einen Seite sehr schön, weil wir endlich das machen können, worauf wir seit Ende 2017(!) hingearbeitet haben –zusammen wohnen! – aber auf der anderen Seite auch anstrengend, weil natürlich viele Frage des täglichen Lebens erst gestellt und beantwortet werden müssen. Dazu kommt, dass unser Haus natürlich noch lange nicht zu 100% fertig ist. Viele kleine und große “Baustellchen” liegen noch vor uns: Sei es der Garten, die Einfahrt, der Fahrstuhl oder der Gemeinschaftsraum. All diese Dinge müssen nun noch von uns bearbeitet werden. Hoffentlich werden wir aber diesmal dafür nicht sechs Jahre brauchen! 😉

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal allen Menschen danken, die uns an irgendeinem Zeitpunkt dieses Projekts begleitet, beraten und/oder unterstützt haben. Danke auch an all unsere Direktkreditgeber*innen. Ohne euch wäre dies alles so nicht möglich gewesen. Kommt gerne vorbei und besucht uns: Die Klinge10 steht euch immer offen. DANKE!

Nun sind wir gespannt, wie wir das erste Jahr als Bewohner*innen unseres selbst verwaltenden Wohnhauses gestalten werden. Viele Ideen gibt es bereits und auch ihr dürft gespannt sein, was davon umgesetzt wird. Schaut einfach hier vorbei oder abonniert unseren Newsletter, damit ihr Bescheid wisst.

Danke No. 2

Bei deutlich über 30 Grad haben wir am Samstag, den 8. Juli, einen weiteren Bautag durchgeführt. Mal wieder halfen uns Freund*innen beim Spachteln, Schleifen, Malern, Sägen, Flexen, Rühren, Tragen, Klopfen, Schippen und und und.

Wieder ein toller Tag für uns. Danke für die Unterstützung! ❤️

Danke allen Helfer*innen!

Wir sind immer noch ganz begeistert von all den Dingen, die wir am Bauwochenende geschafft haben. 🙂

Daher nochmals: DANKE an alle Helfer*innen!!!

Es war ein tolles, aber auch anstrengendes Wochenende und wir danken nicht nur für eure Mitarbeit, sondern auch für die gute Laune, die vielen Gespräche, euren Zuspruch und die Ideen.

Wir lassen euch wissen, wenn wir das Ganze noch einmal wiederholen. 😉

Bauwochenende 03.06./04.06.

Die Fertigstellung unseres “Revolutionspalastes” 😉 rückt immer näher. Wir steuern unaufhaltsam auf den Einzug in unser Haus am 01.09. diesen Jahres zu.

Die letzten Monate waren recht turbulent: Das Geld wird immer weniger,
das Nervenkostüm saß schon mal besser, mit der Vorfreude steigt bei
vielen von uns auch das Stresslevel. Neben Liquiditätsplänen,
Vereinssitzungsprotokollen, Angebots- und Rechnungsdokumenten, hantieren wir nun mit Aluleitern, Schubkarren, Schaufeln, Maurer*innenkellen, Eimerweise Spachtelmasse und einem niedlichen quietschgelben Industriestaubsauger. Es gibt viel zu tun und wir müssen Geld sparen. Eigenleistung ist da einer der Wege.

Am 03.06./04.06. haben wir daher alle unsere Freund*innen und Bekannten eingeladen mit uns zusammen den Bau ein Stück nach vorne zu bringen. Es wird gespachtelt, gestrichen, gepflastert, gehämmert und geschraubt werden. Dazu gibt es gutes Essen, je nach Geschmack augezeichnete bis schreckliche Musik und hoffentlich sicher nette Gespräche und Begegnungen.

Wenn ihr als Besucher*innen vorbeikommen wollt, seit ihr herzlich eingeladen (Mithelfen auf der Baustelle geht allerdings nur nach vorheriger Absprache per Mail oder über persönlichen Kontakt zu Bewohner*innen der Klinge10).

Jahresrückblick 2022

Was für ein ereignisreiches Jahr für unsere Hausprojektgruppe! Nachdem wir Ende 2017 mit der Planung eines gemeinschaftlichen Wohnhauses begonnen haben und Anfang Januar 2021 der Bauantrag eingereicht werden konnte, wurde zu Beginn des Jahres 2022 endlich angefangen auf unserem Grundstück etwas zu tun. Und schaut man sich nun die Baustelle an … 🙂

Unsere Baustelle zum Ende des Jahres 2022.

Das Offensichtliche zuerst: Die Baustelle

Wenn wir es genau nehmen, wurden bereits im Dezember 2021 die ersten Schritte getan. Eine Zisterne wurde im Boden versenkt, die uns in Zukunft mit Regenwasser für unsere Toiletten versorgen wird.

Erste Baggerarbeiten im Januar 2022.

Danach ging es weiter das Fundament auszubuddeln. Dabei kamen nicht nur die alten Klinkersteine wieder zum Vorschein, von denen wir einen Teil recycelt haben um unsere Fassade im Erdgeschoss damit zu verkleiden, sondern auch eher nicht so schöne Dinge, wie eine nicht unerhebliche Menge Sondermüll, die so nicht vorgesehen war.

Recycelte Steine, die wir im Frühjahr 2022 gesäubert haben.

Nachdem dies entsorgt werden konnte, begannen auch sofort die Arbeiten am Fundament des Hauses, welches im Juni fertiggestellt werden konnte. Zum Abschluss dieser Arbeiten – der offiziellen Grundsteinlegung – konnten wir im Mai auch eine Zeitkapsel versenken. Auf allerlei schöne Dinge können sich die Menschen freuen, die diese in ferner, ferner, ferner Zukunft einmal öffnen werden. 🙂

Mai 2022: Das kommt gleich alles in unsere Zeitkapsel.

Wenn das Fundament fertig ist, beginnt auch sogleich der Rohbau. Die Holzelemente, die für uns im Werk vorbereitet wurden, wurden aufgestellt, ineinander verzahnt, aufeinander platziert, sowie vernagelt und verschraubt. Am Ende dieses Prozesses stand dann ein Holzrohbau, der von vielen Spaziergänger*innen interessiert und bewundernd beobachtet wurde: Eine heutzutage nicht mehr allzu gewöhnliche Bauweise mit so viel Holz!

Drohenaufnahme des Grundstücks vom Mai 2022.

Und auch am Ende dieses Schrittes konnten wir feiern: Das Richtfest unseres Hauses am 21. Juli. Wir, d.h. alle zukünftigen Bewohner*innen, die Praxis Klinge 10, die im Erdgeschoss arbeiten wird, Freund*innen, Familien, Unterstützer*innen, unsere Berater*innen vom Mietshäuser Syndikat, die beteiligten Baufirmen, unser Architekt Dirk Stenzel und sein Team sowie Vertreter*innen der Stadt Leipzig, des Amts für Wohnungsbau und Stadterneuerung und des Netzwerks Leipziger Freiheit kamen zusammen um bei Kuchen, Sekt und bestem Wetter das Haus zu “taufen”.

Der Rohbau zum Richtfest im Juni 2022.

Auch in der zweiten Hälfte des Jahres ging es Schritt für Schritt kontinuierlich weiter: Wände, Fenster, Türen, Innenwände, Strom- und Wasserleitungen, Fassadenarbeiten. Auch wir selbst waren immer wieder erstaunt, wie schnell es auf der einen Seite voran geht und wie begeistert wir auf der anderen Seite von jedem weiteren Schritt nach vorne waren. Denn wenn sich nach jahrelanger Vorbereitung die Möglichkeit ergibt, in dem Raum zu stehen, die Wände abzulaufen und aus dem Fenster zu schauen, den man sich so lange schon vorgestellt hat, dann ist das ein tolles Gefühl und steigert ebenso stark die Vorfreude auf die nächsten Schritte.

Ein Blick in einen sonnendurchfluteten Gemeinschaftsraum in der Klinge 10 im Oktober.

Die Gruppe

Auch in der Gruppe der Menschen der Klinge 10 wurde viel gearbeitet und hat sich einiges getan. Wir arbeiten seit nunmehr knapp 1,5 Jahren in Arbeitsgruppen zusammen, die sich mind. alle zwei Wochen treffen. Zu diesen AGs kommt dann noch im selben Rhythmus ein Gesamtplenum dazu sowie seit ca. zwei Monaten eine Baustellenbesichtigung alle zwei Wochen am Freitag um 16 Uhr. (Falls ihr mal bei der Besichtigung dabei sein wollt, könnt ihr euch gerne melden!) Eine ganze Menge Zeit und Energie, die wir also in unser Projekt stecken. Das dabei nicht immer alles glatt und harmonisch verläuft konnten wir u.a. an zwei Abgängen in diesem Jahr erkennen.

Plenum auf der Baustelle Ende September 2022.

Um diese freien Kapazitäten an Zeit und Energie aufzufangen, aber natürlich auch um den noch freien Wohnraum zu nutzen werden wir in Zukunft auch wieder aktiver auf Bewohner*innensuche gehen. Was in der letzten Zeit aufgrund des Baus, verschiedenster Eigenleistungen und dem Leben an sich etwas auf der Strecke geblieben ist… Doch spätestens zum Einzug im Sommer 2023 wollen wir alle Wohnräume besetzt und somit unsere Gruppe vervollständigt haben.

Unsere zukünftigen Mitbewohner*innen kommen dann auch bspw. in den Genuss bei Workshopwochenenden oder -tagen mit dabei zu sein, wie sie auch 2022 (leider nur) zweimal stattgefunden haben: In einem Arbeitsrahmen treffen wir uns und nehmen uns Zeit bestimmte Themen etwas ausführlicher zu besprechen, Entscheidungen zu treffen und natürlich auch um gemeinsam zu kochen, am Feuer zu sitzen, baden zu gehen, Blödsinn zu quatschen oder Kartenspiele zu spielen – genauso wie wir es später gemeinsam im Haus machen wollen.

Gruppenfoto beim Workshop-Wochenende in Pegau im Juni 2022.

Praxis Klinge 10 – interdisziplinäres therapeutisches Kollektiv

Die Kollektivistas der Praxis Klinge 10, die unsere Gewerberäume ab Fertigstellung mieten werden, hatten ebenfalls ein arbeitsreiches Jahr: Die Gruppe trifft sich schon seit 4 Jahren und setzt sich seitdem damit auseinander, wie sie solidarisch zusammen arbeiten wollen. Dieses Jahr wurden sie zum Thema Geld geworkshopt, mehrfach zu verschiedenen Themen beraten und und es gab Plenas mit inhaltlichen Auseinandersetzungen.

2023 geht es dann in den Endpsurt, bei dem die Rechtsform gefunden wird, der Finanz- und Businessplan fertig gestellt wird und die Praxisgründung in die letzten Züge kommt. Die aktuellen Mitglieder wollen u.a. Physiotherapie, Osteopathie, Gestalttherapie, Systemische Beratung und Traditionelle Chinesische Medizin in den Gewerberäumen anbieten.

Die Finanzen

Für unsere Finanz-AG war das Jahr 2022 das erste Jahr, indem keine Woche ohne Rechnung (durchschnittlich eher drei pro Woche) verging und dementsprechend verarbeitet werden musste: Rechnung erfassen, prüfen, überweisen und in sämtliche Kostenüberwachungssysteme eintragen, dazu Direktkreditgeber*innen, die GLS Bank und andere Förderer mit auf dem Schirm haben. Insgesamt haben wir dabei im Jahr 2022 ca. 1,5 Mio. Euro ausgegeben. (Und immerhin fast 30.000 Euro durch Skonto gespart.) Da schon abzusehen war, dass diese Aufgaben Zeit benötigen und wir als GmbH auch an spezielle Gesetze gebunden sind, die teilweise erhebliches Neuland für uns sind, haben wir uns zu Beginn des Jahres eine Steuerberatungsfirma als Partner*in dazu geholt: Den Jahresabschluss, Umsatzsteuererklärung und Kommunikation mit ELSTER sind nun nicht mehr direkt auf unserem Schreibtisch. Durchaus eine Erleichterung!

Im Bereich der Direktkredite (DK) müssen wir uns vor allem bei allen Menschen bedanken, die uns entweder seit Jahren mit DKs unterstützen oder dieses Jahr neu mit dazu gekommen sind. DANKE! Ohne euch wäre unsere Idee niemals so groß geworden und wir könnten heute nicht davon träumen Weihnachten und Sylvester 2023 in unserem Haus zu feiern.

Dazu kommen noch zwei weitere Spezialitäten im Jahr 2022: Unter anderem unterstützt uns seit diesem Jahr die Bewegungsstiftung mit einem DK über 120.000 EUR und auch beim Mietshäuser Syndikat konnten wir einen DK über 10.000 EUR vereinbaren. Auch hier gilt: Danke für das Vertrauen und die Unterstützung! Die Konditionen lassen uns bei weitem mehr Freiraum als dies eine konventionelle Bank machen könnte.

Auch so lassen sich die Finanzen regeln: Arbeiten in Eigenleistung im November 2022.

Ausblick 2023

Soviel steht fest: Wir wollen 2023 in unser Haus einziehen!

Doch bis es soweit ist, sind auch noch ein, zwei Dinge zu erledigen: Neben vielen bautechnischen Fragen, die noch von uns als Gruppe beantwortet werden müssen, gilt es auch konkrete Idee der Umsetzung der “Nebenbaustellen” zu entwickeln und vielleicht sogar schon umzusetzen: Wie gestalten wir unseren Garten/Hof und die Dachterrasse? Schaffen wir es noch die Finanzierung von Fahrstuhl und/oder Photovoltaikanlage zu stemmen? Welche Farben haben die Fliesen im Bad und legen wir diese eigentlich selbst? Und heißt es in den Gemeinschaftsküchen dann eigentlich die, der oder das Nutella?

Wir freuen uns auf jeden Fall auf das neue Jahr, was viel Arbeit aber auch viel Freude für uns mitbringen wird! Seid gerne mit dabei, abonniert unseren Newsletter, schaut regelmäßig im Bautagebuch vorbei und erzählt weiterhin Freund*innen, dass es uns gibt und dass wir auch weiterhin auf Direktkredite angewiesen sind. Denn: Lieber 1000 Freund*innen im Rücken als eine Bank im Nacken. 😉

Unsere Baustelle Ende November 2022.

Endspurt zum Bauantrag – auch bei den Direktkrediten!

Aktueller Entwurf Klinge10 (Stand 12/2020)

Die Klinge 10 geht mit ganz großen Schritten auf den Bauantrag zu: Die Grundrisse stehen, der Finanzierungsplan wurde aktualisiert und das Grundstück ist neu vermessen. Auch die Bauplaner*innen sind engagiert. Sie überprüfen zur Zeit die Statik des Gebäudes, entwickeln das Brandschutzkonzept und rechnen die effiziente Energie- und Wärmeversorgung durch.

Was noch fehlt, sind weitere Direktkredite. Mehr als drei Viertel der benötigten Summe haben wir schon zusammen – vielen Dank an alle, die uns schon jetzt mit einer kleineren oder größeren Summe supporten! Doch damit wir in die Verhandlungen mit den Banken einsteigen und den Bauantrag stellen können, brauchen wir auf den letzten Metern noch etwas Unterstützung. Wenn ihr Geld auf der hohen Kante habt, das ihr bei einem sozial-ökologischen Projekt sinnvoll anlegen möchtet, nehmt mit uns Kontakt auf. Wir beantworten gerne alle Fragen. Zinsen gibt es übrigens auch – mehr dazu auf unserer Infoseite zu Direktkrediten.

Helft dabei mit, den Zuständen auf dem Leipziger Wohnungsmarkt etwas entgegen zu setzen. Die Mieten gehen durch die Decke. Altbauten sind praktisch nicht mehr zu vernünftigen Preisen zu bekommen. Sozialer und bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. Die Klinge10 geht daher einen neuen Weg, um langfristig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Mitgliedschaft im Mietshäuser Syndikat garantiert, dass das Haus nicht privatisiert werden kann. Somit schaffen wir Wohnraum, der dauerhaft der Immobilienspekulation entzogen bleibt.

2017 haben wir im Zuge eines Konzeptvergabeverfahrens den Zuschlag für ein Grundstück im Stadtteil Plagwitz erhalten. Das Grundstück haben wir per Erbpacht übereignet bekommen und wollen nun Anfang kommenden Jahres mit dem Bau des Hauses beginnen.

Unsere Idee braucht Unterstützer*innen!

Seit wir im Januar 2018 den “Zuschlag” im Konzeptvergabeverfahren bekommen haben, passiert viel! Beim Plenum jede Woche Montag sowie unregelmäßigen gemeinsamen Workshops besprechen wir bauliche und soziale Themen und treffen im Konsens Entscheidungen über das weitere Vorgehen.

Für die Umsetzung unserer Ideen brauchen wir noch Unterstützung in Form von Direktkrediten. Das heißt, ihr legt euer Geld bei uns an, damit wir die Klinge10 fernab von Immobilienspekulation und explodierenden Mieten als Ort zum Leben und Arbeiten bauen können. Wenn ihr uns unterstützen wollt, nehmt gern Kontakt mit uns auf.

Grundstück Klingenstraße 10

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